Lorens Karaca, Biografie

Mein Name ist Lorens Karaca. Geboren wurde ich am 10. Mai 1973 in Kufstein, Österreich. Aber bereits meinen ersten Geburtstag, genauso wie alle darauf folgenden, feierte ich in München. Mittlerweile bin ich deutscher Staatsbürger. Seit meiner Kindheit habe ich eine ausgeprägte Leidenschaft, nämlich Geschichten zu erzählen. Anfangs nur bildhaft, indem ich sie zeichnete und malte. Doch schon mit zwölf begann ich auch damit, sie niederzuschreiben. So sammelten sich meine Werke, als ich mit zwanzig tatsächlich zum ersten Mal die Gelegenheit bekam einige Zeichnungen, in dem Begleitbuch einer Pherry Rhodan Convention, abdrucken zu lassen. Noch einige Zeit darauf verkaufte ich von mir bemalte Snow Boards, und alle möglichen andere Dinge, die sich mit meinen Bildern verschönern ließen.

Dann endlich, mit 26, gelang es mir zwei Kurzgeschichten in dem „the Citadel Journal”, Ausgabe 33, unterzubringen. Sie hießen „Operation Salvation” und „Brothers of Retaliation”. Damals waren die Herausgeber dieser „Garnes Workshop” - Publikation, die auch heute noch veröffentlicht wird, äußerst angetan von ihnen. Leider sind es nicht mehr geworden. Was daran liegt, daß ich mit 27 an Multiple Sklerose erkrankt bin. Einer schweren, organischen, chronischen Krankheit, die bis heute immer wieder mein zentrales Nervensystem und Gehirn angreift. Mit höchstwahrscheinlich autoimmunen Entzündungen, die mich zuerst innerlich zerfressen und anschließend vernarben. Warum dieses Leiden entstand oder was dagegen unternommen werden kann, konnte mir bis jetzt noch kein einziger Neurologe, der ausgesprochen vielen mit denen ich seither Kontakt hatte, verraten. Aus diesem Grund sind meine schriftstellerischen Ambitionen in den letzten drei Jahren so total ausgeschaltet gewesen, wie mein gesamter Körper.

Natürlich kämpfte ich stetig gegen diese unbegreifliche Schwächung meiner leiblichen Verfaßung und mache es selbstverständlich auch noch gegenwärtig, um mich vielleicht doch irgendwann einigermaßen zu normalisieren. Dennoch erlitt ich in unregelmäßigen Abständen immer wieder Schübe, das heißt Verschlechterungen meines Zustands, in allen denkbaren Stärken und Ausprägungen. Seitdem bin ich zum schwerbehinderten Rentner, wegen voller Erwerbsminderung, geworden, der 510, - Euro monatlich erhält, und das in meinen Alter.

Am heftigsten war dann die bislang letzte Abnahme meiner allgemeinen Leistungsfähigkeit im Juli 2004, die mich fast blind gemacht und kurzzeitig an den Rollstuhl gefesselt hat. Nach meiner darauf folgenden Cortisonstoßtherapie (5000 mlg intravenös in fünf Tagen) habe ich mittlerweile die Kontrolle über meinen Körper zurück erhalten, genauso wie meine Sehfähigkeit. Aber beides gleichwohl mehr schlecht als recht.

Trotzdem konnte ich letztlich wieder beginnen, meinen Roman „Kleiner Stern”, den ich vor meiner Erkrankung angefangen hatte, weiter zu bearbeiten und schließlich fertig zu stellen. Ich persönlich finde ihn überaus gelungen. Denn in diesem wundervollen Märchen, das zwar voller melancholischer Gedanken ist, aber andererseits unbändige Freude am Leben ausstrahlt, steckt jede Menge von mir selbst. So wie es, glaube ich zumindest, in jeder guten Erzählung sein sollte. Deshalb ist es meine Hoffnung, dass möglichst viele, mit Sicherheit erreichbare, Leser, genau dieselben schönen Stunden damit verbringen, wie es mir vergönnt war.